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Frankfurter Rundschau, 13. Dezember 2003

Köpfe, die Emotionen hervorrufen
Elisabeth Nohel zeigt heute und morgen ihre expressiven Portraits in der Galerie 21 in Gelnhausen

Bild: Die Hasselrother Künstlerin Elisabeth Nohel vor einer Auswahl ihrer charakterstarken Portraits. Foto: Winfried Eberhardt

Elisabeth Nohel malt Köpfe in Acryl auf Leinwand. Portraits, die mit dem Betrachter kommunizieren. Über 23 solcher Bilder sind heute und morgen in der Galerie Atelier 21, Langgasse 21, in Gelnhausen zu sehen. VON VOLKER VOGEL

Hasselroth - 12. Dezember - So ist das mit Köpfen: jeder hat seinen eigenen Charakter, doch den in ein Porträtbild so einzufügen, dass auch der Betrachter ihn zumindest erahnen kann, ist gar nicht leicht. Elisabeth Nohel möchte mit ihren Portraits auch erreichen, dass sich der Gemalte in seinem Ausdruck wiederfindet. Um es gleich zu sagen, sie beherrscht es.
Indes sind ihre großformatigen Portraits keine Abziehbilder der jeweiligen Modelle, keine Passfotos, die mal eben auf die Leinwand gepresst werden. Es sind subjektiv erfasste Menschenbilder. Dabei achtet sie genau auf die Proportionen ihrer Modelle, nichts soll sie entstellen oder gar schöner machen. Es sind realistische Bilder in expressionistischer Ausführung.

Farben der Persönlichkeit

Seit über drei Jahren malt sie nun schon Köpfe von Bekannten, Verwandten, Freunden. Die selbständige Illustratorin hatte irgendwann erkannt, dass der Computer die handgemalten Illustrationen verdrängt hat. Sie, die während ihres Studiums zur Grafik-Designerin die Fertigung von Illustrationen noch als "Handarbeit" kennengelernt hatte, liebt die, wie sie es ausdrückt, "direkte Beziehung zu dem Dargestellten". Alles, was der Computer liefere, seien nur Daten, nichts Gemaltes. Illustrationen ein Leben einzuhauchen, das geht wohl wirklich nur, in dem man sie mit der Hand malt.
Und das macht Elisabeth Nohel akribisch. Sie ist ständig dabei, "die Genauigkeit im Ungenauen" zu erreichen. Dabei ist ihr wichtig, das Typische des Gesichtes auf Leinwand abzubilden, ohne es zu verstellen. Dies mag manchmal durchaus ein Spagat sein, am Ende ist sie jedoch immer mit dem Ergebnis zufrieden. "Ich will Emotionen hervorrufen", sagt sie. Das merkt man den außergewöhnlichen Bildern an. Nirgendswo ist Gleichförmigkeit zu sehen.
Jedes Portrait erhält Farben, die der Persönlichkeit entsprechen, blau und rot die Dominanten, orange, grün eher die, die in ihrem Wesen zurückhaltener sind. Alle Bilder sind gemalte Protokolle eines Augenblicks. Früher, so sagt sie, habe sie noch schriller gemalt. Was heißen soll, sie hat Köpfe bewusst überzogen dargestellt, noch knalligere Farben gewählt. Bemerkenswert ist das Portrait von Nils Haupt, der auch die Eröffnungsrede bei der Vernissage hielt.

Charakter getroffen

Es verdeutlicht, wie gut ein Charakter mit einem solchen Bild getroffen werden kann und drückt Elisabeth Nohels Absichten aus: "Ich versuche diese Menschen typisch zu malen und nicht schön." Deutlich spürbar sind sein Charakter und seine Dynamik. Eine sehenswerte Ausstellung, für manche sogar eine besonders spannende Angelegenheit, denn die viele Portraitierten sahen bei der Eröffnung ihr Bild zum ersten Mal.
Zu sehen ist die Schau mit Elisabeth Nohels Köpfen in der Galerie 21, Langgasse 21 heute, Samstag, von 11 bis 17 Uhr und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Wer nicht kommen kann, findet die Bilder ab Sonntag unter www.elisabethnohel.de
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